Eigentlich wollte Ilga Lechner vor drei Jahren das Haus Liah nur besichtigen. Aber dann hat es ihr so gut gefallen, dass sie zusammen mit Annelies Kanz und Lies Bielowski die Verantwortung für die Kreativgruppe im Haus Liah übernommen hat. Seither trifft sich die Gruppe jede Woche an einem Nachmittag.
Meist kommen vier bis fünf Frauen mit ihren Kindern. Es wird genäht, gestrickt, gemalt und gebastelt. Manchmal sind es Vorhänge für ein Zimmer, Mützen für die Kinder, Taschen und Schürzen für die Bewohnerinnen, oder Schmuck für den Christbaum. Zu Beginn der Pandemie haben die Frauen viele Mundschutze genäht, die dann an BewohnerInnen eines Seniorenheims und anderer Flüchtlingsunterkünfte verschenkt wurden.
Geredet wird über die Arbeit, über Material, über Essen und über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Manchmal wird auch sehr konzentriert gearbeitet, dass man nur die Nähmaschinen surren hört.
Ilga erzählt, sie hat in der Kreativgruppe gelernt, dass trotz aller kulturellen und religiösen Unterschiede für alle Frauen ein Leben in Frieden, Gesundheit und Sicherheit, sowie eine gute Schulausbildung für die Kinder das Wichtigste ist; dass es viel mehr Gemeinsames als Trennendes gibt; und dass die Hilfsbereitschaft viel größer ist als Ablehnung und Ignoranz. Und ganz besonders freut Ilga, wenn die Frauen staunend Ilgas alten Fingerhut entdecken. Den Fingerhut gibt es nämlich in allen Kulturen.
Für zwei Buben im Haus brauchen wir Pullover und Hosen in den Größen 122 und 128. Sollten Sie etwas spenden können, dann schreiben Sie uns bitte eine kurze Nachricht (info@solidaritaet-igls.org). Danke für Ihre Solidarität!